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Musik

Losnr. 359 KLEMPERER, Otto

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KLEMPERER, Otto (1885–1973), dt. Dirigent, Studium bei Hans Pfitzner, beeinflusst von Gustav Mahler, der ihn förderte, begnadeter Interpret der dt. Klassik und Romantik, Wagners, Brahms' und Mahlers, eigh. Brief (1 ½ S. in 8.) mit U., "Immer Ihr Freund Otto Klemperer", Ort u. Datum, "Cuxhaven, Hotel Bellevue 2.3.(19)13", an "Lieber Freund" (= den Kritiker der Zeitschrift "Bohemia", Felix Adler, 1876–1928, ein früher Förderer Klemperers), hat von Dr. Passer gehört, daß der Empfänger seine Stellung "einer pekuniären Differenz wegen" aufgeben wolle, rät ab, bietet seine Hilfe an "und kann mir selbst nicht helfen", mußte sich (= von der Sopranistin Elisabeth Schumann-Puritz, 1888–1952) "einstweilen trennen, erlassen Sie mir Näheres, mir ist schlimm zu Mute" (= Anm.: kurz zuvor hatte der Skandal um die Affäre des Dirigenten mit der Sopranistin zu Klemperers fristloser Entlassung in Hamburg geführt), ist nach Cuxhaven gefahren, um nicht zu weit von ihr entfernt zu sein, ein Agent habe gefragt, "ob ich von Mai bis August bei Kroll (Sommeroper Hagin [= der Theaterdirektor Heinrich Hagin, 1875–1925]) dirigieren will. Ich weiß nicht recht, was tun. Es ist eine schlimme Schmiere mit viel Gästen und wenig Proben …", Berlin sei "ein heikler Boden", denkt "an Gura" (= Hermann Gura, dt. Bariton, Regisseur u. Theaterleiter, 1870–1945) " – Brecher (= dt. Dirigent, 1879–1940), "der sich sehr geschadet" habe, will "versuchen wieder Fuß zu fassen. Sei es auch, in den kleinsten Verhältnissen, aber auf solide Weise". Dokument aus einer turbulenten Lebens- und Karrierephase Klemperers; sehr selten. – Siehe Abb.